von und mit dem Zaytun Ensemble und Dorota Makrutzki (Pommerisches Landesmusem in Greifswald)
14.09.24
Bevor Market Groseria begann, plante Zaytun eine Zusammenarbeit mit Dorota Makrutzki vom Pommerschen Landesmuseum in Greifswald. Während ihres Austauschs über ihre Forschungsarbeit und Fragen an früher entstand die Idee eine polnische Version des Heftes zu erstellen, das zuvor bereits auf Deutsch erschienen war. Das Magazin setzte sich aus Fragen, historischen Einordnungen und Geschichten aus der Region Pommerns zusammen, mit dem Ziel den Lesern die Möglichkeit zu geben, sich mit der Vergangenheit ihrer selbst und ihrer Familien auseinanderzusetzen.
Für Stolec fand ein Treffen statt, bei dem eine neue Version des Heftes in polnischer Sprache vorgestellt und weiterentwickelt wurde. Dorota Makrutzki und Luiza Supernak entwickelten im Vorfeld Fragen, die in das Heft einfließen sollten. Marcel Tadeusz Jarocki entwarf ein Design, das den Leser ein einladendes Gefühl vermitteln sollte. Parallel dazu entwickelten Malik Meyer und Ola Supernak nach einer Recherche Theaterszenen, die es den Besucher*innen ermöglichen sollten, ihre Erinnerungen besser zu greifen. Diese Szenen wurden dann zusammen mit den Performer*innen Kolja Kraft, Jules Rodgers, Ana Esteban Carretero und Katarzyna Kupiec erarbeitet.
Das Treffen fand schließlich im Laden statt, und das Heft, versehen mit einem Vorwort des Journalisten Marek Koszur, wurde den Besucher*innen zur Verfügung gestellt. Dorota Makrutzki hielt eine Einführung, und die Besucher*innen des Treffens hatten anschließend die Möglichkeit die theatralischen Fragmente in Verbindung und im Wechselspiel mit dem Input zu historischen Ereignissen auf sich wirken zu lassen.
Die Theaterszenen zu Themen, wie zum Beispiel der polnisch-deutschen Grenze, der Zeit des Kommunismus, traditionellen Liedern und Erinnerungsobjekten, ermöglichten durch ihre stimulierende Wirkung eine Diskussion über die Vergangenheit. Dieser Austausch mündete oft, aber nicht immer, in dem Heft, in dem die Besucher*innen schreiben oder zeichnen konnten.
Durch das Zusammenspiel von historischer und persönlicher Erinnerung sowie die Wirkung der theatralischen Momente konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden. Das Treffen bot außerdem Ideen, wie das Heft weiter angepasst und in einer finalen Version veröffentlicht werden könnte.
Das Potenzial der darstellenden Kunst bei den Zuschauer*innen Emotionen auszulösen, war spürbar. Die Teilnehmer*innen hatten die Möglichkeit, ihre eigene Vergangenheit zu erforschen und selbst zu Geschichtenerzähler*innen zu werden, indem sie einen Dialog aufbauten und ihre Erinnerungen im Heft festhielten. Was blieb, war eine Inspiration und das Potenzial, durch Erinnern, Festhalten und Dialog weiteres zu schaffen.
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