organisiert vom Zaytun Ensemble und den Menschen aus Stolec
21.09.24
Das Grand Finale sollte sowohl für die Künstler*innen als auch für die Gemeinschaft des Dorfes die letzte große Gelegenheit bieten, sich zu treffen, künstlerische Arbeiten zu teilen und zu betrachten und anschließend gemeinsam zu speisen, zu trinken und Zeit miteinander zu verbringen. Es war ein Samstag, sodass davon ausgegangen werden konnte, dass jeder genug Zeit hatte, um am Nachmittag vorbeizukommen und so lange zu bleiben, wie es möglich war.
Das Happening wurde mit einem Programm auf dem Teppich (der Bühne des Ladens) eingeleitet. Malik Meyer sprach abschließende Worte, die jedoch nicht die letzten sein sollten, an die Künstler*innen, die Kooperationspartner*innen und vor allem an die Bewohner*innen des Dorfes, die Besucher*innen des Ladens und die Zuschauer*innen. Anschließend gab es drei Aufführungen von performativen Arbeiten zu sehen, die während der Residenzzeit der Künstler*innen im Laden erdacht und erprobt worden waren.
Julla Kroner eröffnete dies mit Drei Schwestern. Diese Recherche und Performance lebte von der Tiefe, dem Humor und der trilingualen Sprache, die sie auf der Bühne einsetzte und basierte auf dem Mythos, den sie in Stolec gefunden hat. Daraufhin präsentierte Katarzyna Kupiec erste Prozesse der Monodrama-Recherche-Arbeit mit dem Titel iluzoryczny/illusorisch. Gemeinsam mit Malik Meyer beschäftigte sie sich während der Residenz mit dem Thema der illusorischen Angst. Marcel Tadeusz Jarocki rundete das Ganze mit seiner Performance Herr Knie ab. Hier teilte er mit dem Publikum eine Puppenarbeit zu den Themen Vergänglichkeit und wechselnde Perspektiven, mit denen er sich während seiner Zeit in Stolec auseinandersetzte.
Danach konnte endlich das Buffet eröffnet werden, das von den Menschen aus Stolec aus Eigeninitiative zubereitet und geteilt wurde. Zusammen mit den Market-Groseria-Kuchen bildete es ein Mahl für alle Besucher*innen. Was folgte, war ein heiteres Zusammenkommen, bei dem zu beobachten war, dass sich alle über das Geschehene und das, was in den nächsten Tagen noch passieren könnte, austauschten, ebenso über das, was der Laden war, und das, was der Laden in Zukunft noch werden könnte.
Die Künstler*innen des Ladens hatten in verschiedenen Ecken der Räume kleine Ausstellungen eingerichtet und Objekte verteilt, die symbolisch für die vergangenen Happenings standen. Diese wurden entweder entdeckt oder blieben während des Treffens als Kulissen bestehen.
Als Begleitung des Zusammenkommens und später bei Dunkelheit vor dem Laden performten Jonasz Hałas und Jakub Hałas mit Instrumenten verschiedene Musikstücke. Später fanden sich einige Menschen, die dazu tanzten.
Zwischen Nachmittag und Abend wurde auch der Film Miejsca i Granice (Orte und Grenzen) von Adam Ptaszyński gezeigt. Für einige Menschen war dies wie eine Zeitkapsel, da sie sich selbst in dem vor Jahren stattgefundenen Projekt des Kana-Theaters in Stolec wiedererkennen konnten. Die Bilder des Films lösten weitere Gespräche und Erinnerungen aus.
Bis in die späten Nachtstunden verweilten die Menschen im und vor dem Laden. Das große Finale, das jedoch nicht den letzten Tag markierte, bot den Menschen ein Porträt dessen, was Community Art und der Austausch zwischen Künstler*innen und Gemeinde bedeuten können: wie beide miteinander in Verbindung stehen, gemeinsam erleben und voneinander lernen können.
In den folgenden Tagen sollte Market Groseria nicht abrupt enden, sondern sanft ausklingen, um nach einem großen und klangvollen Tag auch der Ruhe die Möglichkeit zu geben, Augenblicke zu formen.
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